Die Zahl der Konflikte in afrikanischen Staaten nimmt zu – ebenso wie die Zahl der zivilen Opfer und Vertriebenen. In diesem Themenfeld blicken wir auf neue politische Ordnungen, die mit dem Auftreten nichtstaatlicher Gewaltakteure entstehen. Andererseits beschäftigen uns die Wandlungsprozesse von Konflikten und Kriegsführung selbst. Wie wirken sich Megatrends wie Digitalisierung und technischer Fortschirtt, sowie die Multipolarisierung der regionalen Ordnung darauf aus? Unser regionaler Schwerpunkt liegt hier auf dem Sahel und dem nördlichen Afrika.
Dschihadistische Gewalt hat in der Sahelregion im letzten Jahrzehnt stark zugenommen. Neben militärischen Antiterroroperationen suchte Nigers zivile Regierung unter Präsident Mohamed Bazoum (2021–2023) auch den Dialog mit Dschihadisten. Seit Anfang des Jahres 2022 gab ein deutlicher Rückgang von tödlichen Anschlägen Hoffnung auf erste Erfolge der dualen Strategie. Doch der Putsch vom Juli 2023 und die erhebliche Verschlechterung der Sicherheitslage seither verdeutlichen die Fragilität der ausgehandelten Arrangements.
doi:10.18449/2024MTA-KA08
Ein Jahr nach dem Putsch sitzt die nigrische Militärjunta fest im Sattel. Um ihre Macht zu sichern, so Lisa Tschörner in diesem Spotlight, mobilisieren die neuen Machthaber die Bevölkerung, inszenieren eine erfolgreiche Abwehr von Bedrohungen und bauen Partnerschaften mit autoritären Staaten aus.
Die Berichterstattung über den Krieg in Sudan wird durch drei gängige Erzählungen vernebelt, vom "vergessenen Konflikt", der "Auseinandersetzung zweier Generäle" und dem "Stellvertreterkrieg". Gerrit Kurtz (SWP) wirbt für eine nuanciertere Betrachtungsweise durch Journalist:innen und Politiker:innen.
In the face of a growing threat of jihadism from the Sahel, this brief investigates how Ghana, Benin, and Togo respond, diversifying security ties beyond traditional allies. Amidst expanding networks and complex regional arrangements, this brief calls for an integrated security cooperation and urges coherence in countering the jihadist threat in the Sahel.
doi:10.18449/2024MTA-PB25
The integration of women leaders into Mali’s peace process between 2020 and 2022 was superficial, belated, and steeped in controversy. But it was a rare case in which women war-makers and mediators could influence high-level peace talks. Today, the Malian experience yields important lessons for mediators and policymakers.
doi:10.18449/2024MTA-PB23
Since 2016, jihadists affiliated with JNIM and ISGS have spread across Burkina Faso, offering resources and protection to marginalized areas while expelling state officials. This has fueled violence, reignited communal rivalries, and routinised armed mobilizations, as the use of weapons increasingly became a commonplace social practice.
doi:10.18449/2024MTA-PB22